Kleinkinder
Die Entwicklung der Kinder in ihren ersten Lebensjahren zu begleiten ist faszinierend und herausfordernd zugleich. Dabei zeigt jedes Kind ganz individuelle Vorlieben und Begabungen, Interessen und Fähigkeiten, sowie sein eigenes Temperament.
Die Entwicklung verläuft in Schüben, egal ob körperliches Wachstum oder geistige Reifung. Dass Kinder - je nach Entwicklungsbereich - im gleichen Alter unterschiedlich "weit" sind, liegt daher einerseits in der Natur der Sache, führt andererseits aber auch zu Verunsicherung bei den Eltern. Dann kann es sinnvoll sein, den aktuellen Entwicklungsstand des Kindes (die individuellen Stärken und Schwächen) im Rahmen einer Entwicklungsdiagnostik abzuklären: um im Bedarfsfall von frühzeitiger Förderung zu profitieren, oder auch Klarheit darüber zu haben, dass es sich um eine altersgemäße Entwicklung handelt.
Welche Verhaltensweisen in welcher Entwicklungsphase "normal" sind, wie man mit zornigen, ängstlichen, sensiblen, wilden, "trotzigen" oder besonders aktiven Kindern umgehen kann und ab wann es therapeutische Unterstützung braucht, sind häufige Themen in der klinisch-psychologischen (Eltern-)Beratung.
Die gemeinsame Überlegung, zu welchem Zeitpunkt ein Einstieg in frühkindliche Betreuungsformen (Tageseltern, Kinderkrippe, Kindergarten) sinnvoll erscheint und wie dieser von den Eltern gut vorbereitet und begleitet werden kann, stellt einen weiteren wichtigen Themenbereich in diesem Alter dar.
Gemeinsame Einheiten zur Verbesserung der Eltern-Kind-Interaktion (gegebenenfalls mit videogestützten Verfahren) helfen dabei, Auslöser für wiederkehrende frustrierende Interaktionen und Missverständnisse zu erkennen, das gegenseitige Verständnis in unterschiedlichen Situationen zu erhöhen, eine wertschätzende Kommunikation zu trainieren und eine bedürfnis- und bindungsorientierte Erziehung zu etablieren.
Bei einem konkreten Verdacht auf eine Entwicklungsverzögerung/Entwicklungsstörung oder eine frühkindliche psychische Erkrankung ist eine klinisch-psychologische Diagnostik zur gezielten Abklärung und gegebenenfalls klinisch-psychologische Behandlung/Therapie indiziert. Die begleitenden Elterngespräche mit psychoedukativen Informationen verbessern das Verständnis für die jeweiligen Schwierigkeiten und Bemühungen des Kindes und die Übertragung der neu erlernten Fähigkeiten in den Alltag.